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Live Crime – Die Erfindung

    Live Crime – Die Erfindung

    Ein Improvisationshörspiel mit Elena Clavadetscher | 21.12.2019

     

    «Für die dunklen und einsamen Stunden in denen du nicht wagst deine Augen zu schliessen. Mit diesem Podcast bringen wir etwas Dunkelheit in die hellen Stunden der Weihnachtszeit und glaub mir, danach wirst auch du dich nicht mehr alleine fühlen.»

     

    Wir begleiten vier Spieler, wie sie live im Radio versuchen ein perfektes Verbrechen aufzuklären. Beim Live Crime, dass sich von den Regeln sehr stark an ein klassisches Krimidinner hält, werden vier Personen im Verlauf einer Geschichte versuchen herauszufinden, wer von ihnen der Mörder ist und ob es überhaupt einer von ihnen war. Oder befindet sich am Ende noch jemand unbekanntes im alten Haus?
    Alles beginnt als der bekannte Forscher und Erfinder Sir Edward Mount Batten seine Töchter und seinen besten Freund zum Weihnachtsessen einlädt. Ebenfalls anwesend ist der junge und gut aussehende Verlobte der jüngeren Mount Batten Tochter. Doch einer von ihnen wird den Abend nicht überleben. Dazu kommt, dass der Hausherr und Gastgeber plötzlich verschwindet. Was ist mit ihm geschehen und versucht er etwa gerade seinen Mord zu planen? Und wer wird dann das Opfer sein? Und wieso?

    Live Crime ist sowohl ein live Hörspiel als auch eine Improvisation. Während der Spielleiter und Erzähler als einziger in der Runde den Ablauf und das Ende der Geschichte kennt, tappen die Spieler meist im Dunkeln. Es liegt am Spielleiter, ihnen auch unter die Arme zu greifen und gerade auch das Timing im Griff zu behalten. Die Spieler erhalten ein Script und Informationen zu ihren Charakteren, doch sie erhalten eher Regieanweisungen als vorgeschriebene Texte. Ihre Aufgabe ist es somit, ihre Person so lebendig als möglich zu spielen, auf ihre Mitspieler einzugehen und vor allem live zu improvisieren. Es wird für alle Beteiligten eine Premiere und ein Experiment, das aber im Vergleich zu einem klassischen Hörspiel viel lockerer und offener gespielt wir. Dazu bringt die Improvisation immer wieder schöne Überraschungen mit sich und ich hoffe, dass die Beteiligten auch Spass haben werden. Denn auch dies wirkt sich auf eine gute Aufnahme aus, die den Zuhörer auch mitreisst und auch zum mitfiebern bringt.

     

    Sendung Nr. 2

    Der erste Teil ist über die Bühne oder eben halt durchs Mikrofon und die Gäste haben sich in ihre Rollen gefühlt. Noch wissen sie nicht, wer von ihnen für den Tod des Erfinders verantwortlich ist. Nun alle bis auf einen, doch dessen Job ist es, seine Spuren so gut wie möglich zu verwischen und so viele und tragende Anschuldigungen gegen seine Mitspieler zu werfen, dass diese an seine Unschuld glauben. In meiner ersten Sendung machte ich die Erfahrung, dass die Sendezeit sehr stark von meine Spielern abhängt und das sie fast schöner gespielt haben, wo sie total frei improvisiert haben und kein Script mehr vor ihnen lag. Es war nicht einfach herauszufinden, wie viel Stützen die Spieler brauchen werden und wie viel sie selber spielen können. Dazu sitze ich hinter meinem Mikrofon und kann nicht wirklich Bemerkungen dazwischenrufen, wenn sie Hilfe brauchen oder total auf dem Holzweg sind. Doch am zweiten Tag waren die Spieler super eingespielt und brachten Dialoge, die es mir schwer machten, nicht laufstark ins Mikrofon zu lachen. Ich und ich glaube auch meine Spieler freuen uns auf dem dritten Teil und für sie kann ich nur hoffen, dass sie den Mörder rechtzeitig finden werden.

     

    Sendung Nr. 3

    Nun ist es soweit, in der letzten Folge unseres Live Crimes geht es nochmal um alles. Die Spieler haben dieses Mal 40 Minuten Zeit um den Tathergang zu rekunstruieren, den Mörder zu finden und der Motiv aufzudeken. Schaffen sie es nicht sich unter 40 Minuten auf einen Täter zu einigen oder beschuldigen sie am Ende den falschen, werden sie leider nicht das gute Ende erhalten. Dieses kriegen sie nur, wenn sie den Plot des Authors herausfinden und den Schuldigen verurteilen. Da jetzt noch ein gewisser Zeitdruck dazu kam, waren die Spieler noch motivierter und eingespielter als in den vorhergehenden Sendungen. Mit ein zwei kleinen Hilfen durch den Spielleiter, schaffen sie es am Ende den Mörder zu überführen. Mehr wollen wir hier jedoch gar nicht spoilern, denn die Hörer sollen auch noch mitraten dürfen. Ein kleiner Tipp: Es ist nicht immer alles so wies scheint und gute Täuschung will gelernt sein

     

    Wollt ihr wissen wer der Mörder war? Dann hört hier den Podcast.

     

     

        

     

    Zum Ablauf

    Inwiefern unterscheidet sich Live Crime von einem normalen Krimidinner? Restaurants, Theater, Brugen und Schlösser veranstalten sie nur zu gern, die sogenannten Krimidinner. Meist finden sie während eines Essens statt und angestellt Schauspieler spielen einen Kriminalfall sehr im Stil von «Orientexpress». Die Gäste werden dann in die Geschichte miteinbezogen und dürfen am Ende meist den Mörder festlegen. Ebenfalls immer beliebter sind die Spielsets welche man mit Freunden bei einem Gemeinsamen Abendessen spielen kann. Hier nimmt meist eine zum Spiel gehörenden CD den Platz des Kommisars oder Spielleiter ein. Bei dieser Art von Krimedinner krieg jeder Spieler ein Script, welches er ablesen muss. Leider führt dies aus meiner Sicht zu einem sehr holprigen Spielverlauf, in dem die Spieler oft aus ihren Rollen fallen. Die letzte aber nicht besonders populäre Version ist, ein Krimdinner selbst zu schreiben. Dies setzt jedoch eine gewisse Schreibfährigkeit und erfahrung mit Kimidinner voraus. Und noch viel wichtiger, es braucht Zeit. Schliesslich muss man ein Verbrechen planen, dass noch gar nicht geschehen ist und dazu auch noch die Reaktionen der anderen Spieler einplanen und versuchen voraus zu sehen. So habe ich mich entschieden einen Mix aus diesen Varianten zu wählen. Ich wollte ein Hörspiel und kein vorgelesenes Script, ich hatte aber ein Zeitbeschränkung und es sollte trotzdem spannend für den Zuhörer sein. Das stellt sich auch gleich die nächste Frage. Weiso sollte sich das ein fremder Hörer anhören? Wieso sollte es ihm Spass machen, vier Meschen zuzuhören wie sie ein Spiel spielen und versuchen den Mörder zu finden? Mir ist klar, dass ich mit dieser Idee nicht jeden hier draussen ansprechen werde. Trotzdem gibt es viele Podcasts die genau das machen. Oder Youtube Chanels auf denen Menschen einem anderen beim gamen zusehen. Einer der erfolgreichsten Youtuber aus Deutschland tut genau dies. Also wieso sollten die Leute nicht auch gerne bei einem Krimi mitfiebern? Wieso hören sich Herr und Frau Schweizer jeden Sonntag den populären Maloney an? Aus diesem Grund gab ich meinen Spieler auch vor, dass sie es locker nehmen sollen. Sie dürfen lachen und sie dürfen auch mal aus ihrer Rolle fallen. Denn das macht es auch einfach witziger. Schliesslich sind sie alle keine Profis und würden wir nun ein Hörspiel wie aus dem Lehrbuch machen, würde man dies viel eher merken, als wenn sie nun mal einfach sein dürfen wer sie sind.

     

    Weitere Ideen

    Im Rahme dieses Moduls war es leider nicht möglich weitere Möglichkeiten auszuprobieren, die das ganze etwas interaktiver gemacht hätten. Doch was währen wenn wir live im Studio einen Chat haben in dem uns die Zuhörer und Zuhörerinnen ihre Meinung angeben könnten. So geht es zum Beispiel um die Entscheidung einer Person, sollte sie dies tun oder nicht? Was wenn dies nun die Zuhörer im Chat bestimmen könnten? Denn gerade das Liveformat macht es möglich zur gleichen Zeit noch auf die Wünsche, Ideen und Meinungen der ZuhörerInnen einzugehen.

     

     

     

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